06.11.2020
Ein Bericht von C. Diller
Nach einer Sommerpause haben wir Anfang September die Arbeit im Garten wieder in Angriff genommen. Es gab einige Pflanzen, die wir eigentlich nicht im Beet haben wollten – das sogenannte „Unkraut“ musste also gerodet werden. Die Kinder kennen sich aber schon gut aus – so wurde nie das Falsche aus der Erde gezogen. Das Herausziehen selbst ging aber manchmal nicht so gut, wie sich manch kleine Gärtner*in vorgestellt haben mag. Oft war die Hacke notwendig, im die tief sitzenden Wurzeln auszugraben. Aber was für ein Spaß, mal richtig tief in der Erde zu wühlen, die Hände werden ganz schwarz (ja – so gut ist die Erde im Admiralfalter!) und die Finger duften nach Pflanzen, nach Erde, nach Natur.
Nachdem die Beete also wieder „aufgeräumt“ waren, ging es daran, eine kleine Bestandsaufnahme zu machen. Die Pflanzen, welche im Mai in die Erde gebracht wurden, waren alle erntereif beziehungsweise schon abgeerntet: Mais, Kartoffeln, Salate und einige Tomaten haben schon den Weg in kleine und größere Bäuche gefunden.
Es gab aber noch eine zweite Pflanzung im August, und auch dieses Gemüse gedieh prächtig. Die Buschbohnen waren schon fast reif und fertig zum Ernten. Neue Salate sprossen und ebenso der Kohlrabi. Zusätzlich wurden Rüben und Winterkohl gepflanzt. Die Zucchini und Tomaten – sie wuchsen, wuchsen, wuchsen. Vor allem die Tomaten haben uns mit einer Überfülle an Früchten beschenkt. Viel zu viele, um überhaupt alle reif werden zu können, denn der Herbst stand ja schon vor der Tür. Dann kamen noch einige Regentage und kühles Wetter dazu – die notwendige Sonne blieb an entscheidenden Stellen leider manchmal aus. Daher hieß es warten und beobachten.
So gingen die Tage ins Land und es war mittlerweile schon Oktober. Die Nächte wurden kühler, die Tage feuchter – aber die Pflanzen produzierten weiter kräftig Früchte. Bevor uns ein paar kalte Nächte diese verderben, haben wir dann Mitte Oktober einen ganz großen Erntetag gemacht. Die Bohnen, Rüben, Salate, den letzten Mangold und alle Tomaten haben wir geerntet. Viele der Tomaten waren noch nicht reif – aber man kann versuchen, sie auf dem Fensterbrett nachreifen zu lassen. Wäre ja schade drum.
Die Fotos beweisen, welche großen Mengen uns von den Pflanzen geschenkt wurden. Das überschüssige Laub legten wir gleich wieder auf die Beete. Das nennt man „mulchen“ – die Pflanzenteile werden zersetzt und zu neuem Humus, der im nächsten Jahr „Futter“ für eine neue Kultur sein wird. Und so wird auch die Erdkrume vor Austrocknung und Erosion geschützt.
Der Garten hat sich also abgelegt, zur Ruhe gebettet und erwartet jetzt den Winter, bevor er im Frühjahr zu neuem Leben erwachen wird. Aber nicht der gesamte Garten ist im Winterschlaf – der Chinakohl bleibt stehen und kann auch noch im Winter geerntet werden. Auch die Zucchini geben nicht auf, sondern nutzen jeden warmen Tag, um neue Blüten und Früchte auszutreiben. Kleine und gesunde Leckereien erwarten die Kinder also auch während der kalten Jahreszeit und verkürzen so das Warten auf das nächste Frühjahr, wenn es hoffentlich wieder heißen wird: „Der Admiral ackert!“