Aktivitäten und Events, Aktuelles aus unseren Kitas

Projekt „Unsere Gefühle“

29.04.2020

Ein Bericht von J. Schulzke

Bei der täglichen Arbeit im Nestbereich der Kita Admiralfalter ist uns aufgefallen, dass es einigen Kindern schwer fällt, mit Lob, Regeln und Konsequenzen umzugehen.

In einem unserer Reflexionsgespräche fiel mir eine Weiterbildung wieder ein, an welcher ich schon vor zehn Jahren teilgenommen habe. Bei dieser Weiterbildung lernte ich das Papilio-Programm und dessen Umsetzung in der Kita kennen. Es dient der Vorbeugung von Verhaltensproblemen und der Förderung von sozial-emotionaler Kompetenz.

Unsere Koboldkiste mit Heulibold, die CD mit seiner Stimme und der Gruppenkobold!

Das war genau das, wonach wir für unsere Kinder gesucht haben. Das Programm setzt an drei Ebenen an: Bei den Erzieher*innen, den Eltern und den Kindern. Die Erzieher*innen lernen viel über das entwicklungsfördernde Erzieherverhalten.

Die Eltern werden mit einbezogen, über Inhalte des Programms informiert und in Erziehungsfragen unterstützt. Die Kinder lernen drei spielerische Maßnahmen kennen:

1. Spielzeug-macht-Ferien-Tag
2. Paula und die Kistenkobolde
3. Meins-deinsdeins-unser-Spiel

Paula und die Kistenkobolde habe ich mir als Maßnahme herausgepickt und auf das Alter für Zwei- bis Dreijährige heruntergebrochen. Mit Hilfe der Geschichte von Paula, einem Kitakind, lernen die Kinder vier Kobolde kennen. Jeder Kobold steht dabei für ein basales Gefühl:

– Heulibold ist traurig
– Zornibold ist zornig
– Bibberbold ist ängstlich
– Freudibold freut sich

Alle Kobolde wissen anfänglich nicht, was mit ihnen los ist. Über eine Koboldkiste kommen die Kobolde zu Paula. Mit den Kindern wird besprochen, wie sich jedes Gefühl im Körper zeigt, wie man es an Mimik und Gestik erkennt und das sich jeder irgendwann einmal so fühlt. Zur Unterstützung hören wir den Kobold sprechen (auf einer CD), gucken uns sein Bild an und ahmen typische Mimik und Gestik nach. Schließlich überlegen wir gemeinsam, was wir tun können, damit es dem Kobold besser geht und er sein Gefühl einordnen kann. Unsere Lösungsvorschläge und einen Gegenstand (für Heulibold ein Taschentuch und für Zornibold einen weichen Wutball) schicken wir durch die Koboldkiste zu ihnen.

Sitzkreis mit Koboldkiste und Schnatterschnute! Der erste Kobold wird besprochen!

Diesen beiden Kobolden konnten die Kinder schon helfen, ihre Gefühle zuzuordnen. Leider kamen uns die Corona-Ferien dazwischen, auch die letzten beiden Kobolde kennenzulernen. Ich bin gespannt, wie die Kinder nach den Ferien die nächsten Kobolde erleben!

Wer noch mehr über das Papilio-Programm erfahren möchte, kann gern auf www.papilio.de nachlesen und sich von dessen Qualität überzeugen.

Noch eine kleine Bitte an unsere Eltern: Bitte nicht die Geschichte aus dem Internet vorlesen oder den Film der Augsburger Puppenkiste ansehen, da dies der Neugier auf die letzten Kobolde vorgreift 😉

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